Was ist eigentlich der Fachverband?
Schweizer Fachverband Traumapädagogik
Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit stark belastenden Biografien sind in ihrer Entwicklung und Lebensgestaltung vielseitigen psychischen und sozialen Herausforderungen ausgesetzt. Sie brauchen häufig eine entsprechend angepasste Begleitung, welche über das Wissen um Traumata und eine entsprechende Haltung des Verstehens verfügt.
Der Schweizer Fachverband Traumapädagogik (chTP) hat sich zum Ziel gesetzt, die Traumapädagogik in der Schweiz weiterzuverbreiten und mitzuentwickeln.
Im Zentrum steht auch die interinstitutionelle und interdisziplinäre Vernetzung sowie der Austausch interessierter Fachpersonen, Fachgruppierungen, Netzwerke und Verbände in und ausserhalb der Schweiz.
Wir möchten traumapädgogisch interessierten Fachpersonen einen Ort der Begegnung, der fachlichen Beheimatung und "Nährung" bieten.
Fach(nachmit)tage: Der chTP organisiert in der Regel im Frühling anschliessend an die MV einen Fachnachmittag und im Herbst einen Fachtag zu traumapädagogischen Themen (sie erhalten in der Galerie einen Eindruck von den vergangenen Anlässen). Das Ziel dabei ist die Weiterentwicklung der traumapädagogischen Haltung und deren konkrete Umsetzung im Berufsalltag, sowie die Vernetzung der an der Traumapädagogik interessierten Fachpersonen. Neben theoretischen Inputs ist uns der Austausch/Diskussionen über die konkrete Umsetzung in der gelebten Praxis und der Einblick in Umsetzungsideen von Institutionen (Workshops) sehr wichtig. Diese Balance zwischen Theorie und Praxis hat sich bisher bewährt und wird gemessen am Feedback der Mitglieder sehr geschätzt.
Mitgliederversammlung: Die Mitgliederversammlung findet jeweils im Frühling rund um den Fachnachmittag statt. An dieser werden alle Geschäfte des Vereins entschieden.
Der Schweizer Fachverband Traumapädagogik orientiert sich an den Grundhaltungen und "Standards zur traumapädagogischen Arbeit in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe" des Fachverbandes Traumapädagogik e.V.. Diese sind aktuell in der Zusammenarbeit des Fachverbandes e.V. und dem chTP in Überarbeitung.
Standards .pdf
Zweck des Fachverbandes
Der Fachverband Traumapädagogik setzt sich für eine bedürfnisorientierte Versorgung von Menschen mit herausfordernden Lebensumständen ein.
Die Verbreitung und Verankerung der traumapädagogischen Haltung in der sozialen Arbeit, der Pädagogik und deren interdisziplinären Umfeld steht im Zentrum.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und eine vielfallt an Umsetzungsmöglichkeiten der Traumapädagogik im Alltag sollen immer wieder diskutiert und integriert werden.
Auch die politische Anerkennung der Lebensleitung dieser Menschen und die Bereitstellung der notwendigen Rahmenbedingungen sind wichtige Ziele, damit ihre Teilhabe in der Gesellschaft ermöglicht wird.
Hintergrund der Traumapädagogik
Verschiedene Forschungsprojekte zeigen, dass viele Kinder und Jugendliche in Erziehungs- und in Bildungseinrichtungen von erheblichen psychosozialen Belastungsfaktoren oder traumatischen Erlebnissen betroffen sind. In der Folge entwickelten sie für diese belastenden Ereignisse hilfreiche und wichtige Bewältigungsstrategien. In anderen Situationen sind diese besonderen Anpassungs- und Regulierungsstrategien jedoch häufig wenig hilfreich oder können gar zu weiteren Belastungen bei den Kinder und Jugendlichen führen.
Für ihr soziales Umfeld - sowohl für persönliche Bezugspersonen, Fachkräfte als auch andere Kinder und Jugendliche, stellen diese Strategien häufig ebenfalls eine grosse Herausforderung dar. Diese Menschen haben einen besonderen Bedarf an Unterstützung, Förderung und an das Beziehungsangebot der pädagogischen Fachkräfte.
Primäres Anliegen der Traumapädagogik ist daher die Sorge für einen «sicheren Ort» als wichtige und notwendige Grundvoraussetzung für den Bewältigungsprozess, der den Kindern und Jugendlichen zunächst eine äussere Sicherheit vermitteln und sie schrittweise im Aufbau einer inneren Sicherheit begleiten kann.
Die traumapädagogische Grundhaltung der Anerkennung des guten Grundes für die besonderen Verhaltensweisen der betroffenen Kinder und Jugendlichen ist dabei eine zentrale fachliche Herangehensweise. Ein verlässliches und verstehendes Beziehungsangebot bildet die Basis für eine positive Neuorientierung und ermöglicht korrigierende Bindungserfahrungen.
Vorstand
Der Vorstand besteht zur Zeit aus 4 Personen:
Lucas Maissen ist klinischer Heil- und Sozialpädagoge und (Notfall-) Psychologe und arbeitet als Institutionsleiter im Schlupfhuus Zürich sowie in verschiedenen Projekten im Bereich Kindsschutz.
Er ist Präsident des chTP.
Thomas Wild ist Sozialpädagoge mit langjähriger (Leitungs-)Erfahrung im Kinder- und Jugendbereich und arbeitet als Gesamtleiter der Institution Heimgarten in Bülach.
Im chTP ist er Kassier
Deborah Kaufmann ist klinischen Heil- und Sozialpädagogin, Traumapädagogin, Erwachsenenbildnerin, Systemischer Coach und Supervisorin bso. Sie arbeitet als Schulsozialarbeiterin in Köniz (BE) und auf Mandatsbasis im Bereich Soziales und Bildung.
Im chTp bewirtschaftet sie die Homepage und ist zuständig für die AG Traumapädagogik & Schule sowie die AG Traumapädagogik & Menschen mit Beeinträchtigung.
Manuela Gärtner ist Sozialpädagogin FH mit Zusatzqualifikationen in klientenzentrierter Gesprächsführung, systemischer Familienberatung, Gesundheits- und Sozialmanagement. Sie leitet das Kinderheim Pilgerbrunnen in Zürich.
Sie ist Vorstandsmitglied zuständig für die AG Traumapädagogik & frühe Kindheit.
Nathalie Ledergerber ist dipl. Pflegefachfrau Psychiatrie, Traumapädagogin und Traumafachbearterin. Sie arbeitet in einem kleinen Team in der Psychosozialen Spitex für Jugendliche und jugen Erwachsene und ist selbständiger Elterncaoch, um Eltern durch die Pubertät zu begleiten.
Sie ist ein noch zu wählendes Vorstandsmitglied und zuständig für die AG Psychiatrie und Psychotherapie
Ehemalige Vorstandsmitglieder:
Irène Koch, im Vorstand 2018-2024
Célia Steinlin, im Vorstand 2021-2023
Carmelo Campanello, im Vorstand 2018-2021
Kontakt
Arbeitsgruppen
Der chTP hat zur Zeit vier Arbeitsgruppen. In diesen Gruppen treffen sich regelmässig aktive Mitglieder des Fachverbandes, um sich über bestehende und mögliche Entwicklungen der Traumapädagogik in ihrem Bereich auszutauschen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppen entwickeln Ideen, Projekte und Anregungen die wiederum in die gesamte Vereinsaktivität einfliessen sollen.
Statuten
Der Schweizer Fachverband Traumpädagogik wurde 2018 gegründet und ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Zürich.
Statuten Schweizer FachverbandMitglied werden
Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich mit weiteren Mitgliedern des Vereins, für die Konsolidierung und Entwicklung der Traumapädagogik in der Schweiz einsetzten.
Um eine gute Vernetzung und viel Tatkraft zu erreichen, braucht es einen starken, fachkompetenten, multidisziplinär zusammengesetzten Verein.
Mitglieder