Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit herausfordernden Lebensumständen gestalten ihr Leben trotz und wegen ihren belasteten Biografien. Sie entwickeln kreative Verhaltensweisen und individuelle Überlebensstrategien im Umgang mit erlebten Traumata.
Der chTP setzt sich für eine bessere Anerkennung dieser Lebensleistung und einer auf den besonderen Bedarf dieser Menschen ausgerichtete Pädagogik ein.
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, traumapädagogisch interessierte Fachleute zu vernetzen, deren Austausch zu unterstützen und die Verbreitung und Weiterentwicklung der Traumapädagogik in der Schweiz zu fördern.
Anlässe/ Termine
Intern
Beiträge Bindung und Beziehung - Traumapädagogik
Bitte beachten Sie
die Texte und Gedanken, Angebote und Hinweise zum Thema
Bindung und Bindungspädagogik
weiter unten auf dieser Seite.
Wir danken allen Autor*innen, dass sie ihre Gedanken und ihr Wissen mit uns teilen.
Passende Texte werden gerne entgegengenommen. d.kaufmann@chtp.ch
Fachtag Resonanz
Ort: Epi Park Zürich
Zeit: 9.30-17Uhr
Interaktives Referat
mit Wolfgang Endres
In der Betreuung von traumatisierten Kindern und Jugendlichen könnten Fachpersonen mit einer Art Resonanzkompass die Bindungsbedürfnisse dieser jungen Menschen erkunden und weitere Möglichkeiten entdecken, Vertrauen für positive Resonanz beziehungen aufzubauen.
Vertiefende Dialogrunden mit verschiedenen Fragestellungen
& Posiumsdiskussion
MV & Fachnachmittag
SAVE THE DATE
MV mit anschliessendem Fachteil und Apéro
Ort: Alterszentrum Hottingen Zürich
Zeit: ab 13.30 Uhr
weitere Infos folgen
Extern
Brückenbauer*innen und Trauma
Kooperation zwischen Psychiatrie und Sozialwesen
in der Begleitung von belastenten Geflüchteten.
Interdisziplinäre Weiterbildung
Ort: online
Zeit: 17.00-19.00 Uhr
Digitales Wohnzimmer
Hier haben neue Mitglieder oder an einer Mitgliedschaft interessierte Menschen die Gelegenheit, den Fachverband etwas näher kennenzulernen und zum Beispiel zu erfahren, wie man in einer AG mitarbeiten kann. Und auch langjährige Mitglieder sind natürlich wie immer herzlich eingeladen, sich dazuzuschalten.
Ort: zoom
Zeit: 18.30-20.00 Uhr
Jahrestagung der DeGPT 2025
»Trauma und Substanzen – Risiko oder Chance«
SAVE THE DATE
Ort: Hamburg
Zeit: Programm folgt
Fachtagung
Bindung & Beziehung: Schnittstelle Neurobiologie & Soziale Arbeit
Ort: Rathaus Wien
Zeit: 9.00-18.00 Uhr
Aktuelle Texte und Hinweise
Texte und Gedanken, Angebote und Hinweise zu unserem Jahresthema Selbstbemächtigung und Emotionsregulation
Weitere Texte und Hinweise können laufend eingereicht werden: info@chtp.ch
Vielen Dank für die Beiträge.
Bindung und Trauma
von Silke Brigitta Gahleitner und Roland Schleiffer
Unten stehend finden Sie den Link zum Kapitel über Bindung und Trauma aus: Klinische Sozialarbeit: "Gefährdete Kindheit – Risiko, Resilienz und Hilfe" Hrsg. S.B. Gahleitner und G.Hahn
Link zum Kapitel mit den Themen:
Trauma berwirkt Bindungsdestruktion- Bindungsdestruktion bewirkt Trauma
Bindung, Traum aund klinische Sozialarbeit
"Für mich erst mal so ein bisschen Überwältigung": ein Beispiel aus dem Bereich stationäre Hilfen im Kinder- und Jugendbereich
und Schlussgedanken
Bindungspädagogik Standards Traumapädagogik
von ein Positionspapier des Fachverbands Traumapädagogik e. V.
Der Schweizer Fachverband Traumapädagogik chTP orientiert sich an den Grundhaltungen und "Standards zur traumapädagogischen Arbeit in Einrichtungen der stationären Kinder- und Jugendhilfe" des Fachverbandes Traumapädagogik e.V.
Die Thematik der Bindung wird in den Standards unter dem Kapitel 2.9 Bindungspädagogik näher erläutert.
In diesem Kapitel befinden sich die Themen "Erfassen der Bindungserfahrungen" und "Bindungsförderndes Verhalten und Stabilisierung".
Die Standards, ursprünglich verfasst von der BAG Traumapädagogik, werden zur Zeit in der Zusammenarbeit vom Fachverband Traumapädagogik e.V. und dem chTP aktualisiert ausformuliert. Die Veröffentlichung wird Voraussichtlich noch im 2024 möglich sein.
Das derzeit aktuelle Dokument finden Sie verlinkt auf der Homepage unter Downloads. Um den Textteil zur Bindungspädagogik zu lesen, klicken sie neben dem Intro auf +.
Erfassen der Bindungserfahrungen
PädagogInnen
• Die PädagogInnen kennen ihre eigenen Bindungserfahrungen und die daraus resultierenden Erwartungen und Beziehungsfallen.
• Die PädagogInnen entwickeln eine Sensibilität bezüglich der Beziehungsgestaltung mit den Kindern und Jugendlichen.
Kinder und Jugendliche
Es werden mit den Kindern und Jugendlichen sowie mit ihrem sozialen Umfeld und mit weiteren KooperationspartnerInnen frühere und aktuelle Bindungserfahrungen erfasst. Dazu gehören insbesondere:
• Beziehungserfahrungen und die daraus resultierende Beziehungserwartung und Beziehungsgestaltung.
• Das soziale Umfeld.
• wichtige, stärkende Bindungspersonen. • wichtige, verunsichernde Bindungspersonen.
Bindungsförderndes Verhalten und Stabilisierung
PädagogInnen
Zur Unterstützung einer sicheren und einschätzbaren Beziehungsgestaltung bietet der Arbeitsalltag gezielt Stabilisierungsansätze für die PädagogInnen in Bezug auf die belastenden Beziehungserfahrungen mit den Kindern und Jugendlichen. Dazu gehört:
• Die Reflexion der täglichen Beziehungsgestaltung unter dem Aspekt der Reinszenierung von Beziehungserwartungen der Kinder und Jugendlichen.
• Die Versorgung der daraus resultierenden Gefühle und Empfindungen sowie der Übertragungsgefühle der PädagogInnen .
• Die Reflexion über die unterschiedlichen emotionalen Resonanzen (Gefühle und Stimmungen) der PädagogInnen auf die Kinder und Jugendlichen.
Kinder und Jugendliche
Im Gruppenalltag wird gezielt auf eine Entängstigung im Beziehungsangebot geachtet:
• Die Kinder und Jugendlichen erhalten sicherheitsfördernde Botschaften.
• Den Kindern und Jugendlichen wird erklärt wie und weshalb sich die PädagogInnen ihnen gegenüber verhalten.
• Die Gruppenregeln werden transparent gemacht.
• Bindungsbedürfnisse der Kinder/Jugendlichen werden analysiert und eine mögliche Versorgung erarbeitet.
• Den Kindern und Jugendlich werden regelmäßig und verlässlich Einzelkontakte mit den PädagogInnen angeboten.
• Es werden bindungsrelevante Situationen wie z. B. Übergänge und Trennungen bewusst gestaltet.
• Die Kinder erhalten verlässliche Bezugspersonen.
Jahresthema 2024 des chTP
von Manuela Gärtner Vorstandsmitglied chTP
"Bindung – der Schlüssel zur Selbstbemächtigung?"
Jahresthema 2024
Reichen Wertschätzung, der sichere Ort, Transparenz und die Annahme des guten Grundes um Traumata so zu verarbeiten, dass sie einen betroffenen Menschen (wieder) handlungsfähig werden lassen?
Welche Rolle spielt es, wie ein betroffener Mensch vor, während oder nach einem traumatisierenden Ereignis gebunden ist?
Welche Beziehungsangebote benötigt ein Mensch, dass er sich wieder auf sein Gegenüber einlassen kann? Und was heisst Bindung überhaupt?
Wo sehen wir die Unterscheidung zwischen Beziehung und Bindung?
Diese Fragen haben wir uns im Vorstand gestellt, weil wir immer wieder feststellen mussten, dass hier viele unausgesprochene Themen im Raum stehen, die wir, wenn wir wirklich traumapädagogisch arbeiten wollen, nicht (mehr) übergehen können.
Die Rückmeldung eines Jugendlichen einer stationären Einrichtung an einem Workshop der letzten Fachtagung, dass die meisten Fachpersonen wie Roboter auf ihn wirken, hat uns nachdenklich gemacht. Wir glauben oft zu wissen, wie wir in schwierigen Situationen zu reagieren und zu handeln haben – und wirken offensichtlich nicht immer authentisch. Die Fragen nach den Bindungsbedürfnissen von traumatisierten Menschen löst viele Folgefragen aus: Welche Schutzfaktoren haben junge Menschen, wenn sie sicher oder unsicher gebunden sind? Sind sie wirklich auf eine primäre Bindungsperson angewiesen? Inwieweit dürfen, können sie sich auch an eine Fachperson binden? Und umgekehrt? Welche Bedeutung haben Berührung und Nähe? Was haben diese Fragen für einen Impact auf unsere professionelle Arbeit im Beratungs- oder Betreuungskontext?
Fragen über Fragen, denen wir uns im Austausch mit unseren Mitgliedern im Fachverband stellen wollen. Dabei ist uns bewusst, dass wir damit einen Diskurs anstossen, der nicht immer im Konsens münden wird, der nicht alles beantworten kann. Wahrscheinlich wird er uns an unsere Grenzen bringen, die wir hier und da zu akzeptieren haben. Wir sind jedoch der Meinung, dass sich diese Auseinandersetzung lohnen wird und freuen uns auf einen regen Austausch an den folgenden Tagungen sowie in den Arbeitsgruppen im kommenden Jahr.
"Emotionsregulation und Selbstbemächtigung" Jahresthema 2023
von Irène Koch Vorstandsmitglied chTP
Der Schweizer Fachverband Traumapädagogik hat für 2023 das Jahresthema Emotionsregulation und Selbstbemächtigung gesetzt.
Er wird den Fachnachmittag am 15.3.23 und den Fachtag am 30.10.23 dem Jahresthema widmen und hier auch regelmässig passende Texte veröffentlichen. Als Start hat Irène Koch, Psychotherapeutin und Supervisorin, Vorstandsmitglied des chTP einen kurzen Einstieg dazu verfasst.
Belastende Lebensumstände und traumatische Erlebnisse wirken auf das Erleben von Stress und Emotionen ein. Dies ist bei Kindern im Kleinkind- und Schulalter, bei Jugendlichen und auch bei Erwachsenen so und führt zu individuellen Herausforderungen im Umgang mit den eigenen Gefühlen und den Überlebens- und Bewältigungsstrategien. Was können sie tun, um von diesen schwierigen Emotionen nicht aus der Bahn geworfen zu werden? Wie können sie trotz der biographischen Belastungen über eine gute Resilienz verfügen und ihre Entwicklungsaufgaben im Leben gut meistern?
Die Förderung der emotionalen Stabilisierung und des Erlernens von Strategien im Umgang mit Stress und intensivem Gefühlserleben stellt im Alltag sowohl für die Kinder und Jugendlichen als auch für die pädagogischen Fachkräfte und erwachsenen Bezugspersonen eine stetige Herausforderung dar, die gelingend gemeistert werden kann. Dies führt zu Selbstbemächtigung und dem Erleben von Selbstwirksamkeit.
Partizipation – ein paar Gedanken zum Abschluss des Jahresthemas 2022 vom Vorstand des chTP
von Célia Steinlin
Dieses Jahr haben wir uns mit dem Thema Partizipation als Grundhaltung in der Traumapädagogik auseinandergesetzt. Unseren Fachtag am 5. September im EPI-Park haben wir zum Thema Partizipation – im Spannungsfeld zwischen Teilhabe und Überforderung – gestaltet. Nebst einem sehr inspirierenden reichhaltigen Referat von Anja Sauerer gab es eine Reihe von anregenden Workshops, die sich mit der Umsetzung in die (sozialpädagogische) Praxis befasst haben. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und Teilnehmenden.
Der Schweizer Fachverband Traumapädagogik lebt von der Vernetzung traumapädagogisch interessierter Fachleute sowie der gemeinsamen Weiterentwicklung der Traumapädagogik in der Schweiz. In fünf verschiedenen Arbeitsgruppen findet bereits ein aktiver Austausch von Mitgliedern statt, die sich vertieft mit der praxisbezogenen Umsetzung einer traumasensiblen Haltung in ihren Arbeitsalltag und ihre Berufsfelder beschäftigen. In Projektgruppen können spezifische Ideen weiterentwickelt und in Projekte umgesetzt werden. Diese Projekte können vom Fachverband chTP auch finanziell unterstützt werden. Unser Fachverband lebt vom aktiven Mitwirken ihrer Mitglieder, seien dies Einzelmitglieder oder auch Institutionen. Die Weiterentwicklung unseres Verbandes soll aktiv auf die Bedürfnisse der traumapädagogisch tätigen Fachpersonen ausgerichtet sein und gemeinsam soll die traumapädagogische Expertise zu Gunsten einer guten traumasensiblen Versorgung und traumapädagogischen Begleitung von Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen gefördert werden. Im Vorstand beschäftigt uns die Frage, wie wir mehr Partizipation durch unsere Mitglieder erreichen können. Wir wünschen uns mehr Beteiligung und möchten besser verstehen, was die Wünsche und Erwartungen der Mitglieder an uns und an den Fachverband sind. Wir werden dieses Thema an der Mitgliederversammlung und am Fachnachmittag am 15. März aufgreifen und planen im Frühling zwei Online-Veranstaltungen, um Ideen abzuholen, zu sammeln und zu entwickeln. Wir freuen uns aber auch sonst jederzeit über Rückmeldungen, Anregungen, Wünsche, etc. Das Ziel ist, dass der Fachverband durch die Mitglieder lebt und möglichst viele sich einerseits einbringen – in Arbeitsgruppen, Projektgruppen, an den Anlässen – aber vor allem noch mehr das Gefühl haben, sie seien wirklich Teil des Verbands und würden davon profitieren. Wir möchten gemeinsam verstehen, wie wir das erreichen und uns immer mehr dahin entwickeln können.
Als neues Jahresthema für 2023 haben wir uns Selbstbemächtigung vorgenommen. Wieder werden wir uns bemühen, den Fachnachmittag (15. März 2023) und den Fachtag (der am 30. Oktober 2023 stattfindet) an diesem Thema auszurichten und freuen uns über Beiträge/Texte und Hinweise auf Bücher, Artikel, Veranstaltungen zum Thema, die wir auf die Website stellen können.
Herzlichen Dank für Euer Engagement und Eure Partizipation.
Euer chtTP Vorstand
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Unser Infoletter erscheint 3-4 Mal im Jahr.
Melden Sie sich an: Lassen Sie sich über die Arbeit des chTP informieren und erhalten Sie Hinweise zur Entwicklung der Traumapädagogik und entsprechende Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum.